Tanja Huppert - Klavierabend - Bürgersaal beim Forstner - Oberhaching

Das Programm dieses Klavierabends spannt einen weiten Bogen drei unterschiedlicher
musikalischer Perspektiven ausgehend von Werken der Barockkomponisten Georg Friedrich
Händel, Georg Friedrich Telemann und Henry Purcell. Diese Komponisten repräsentieren
barocke Formklarheit und rhetorische Prägnanz.
Der aus Unterhaching gebürtige Komponist Jörg Widmann gehört indes zu den
bedeutendsten Komponisten der Gegenwart und ist international anerkannt. Seine
Kompositionen „Idyll und Abgrund - Sechs Schubert-Reminiszenzen" sowie die Humoreske
„Mit Humor und Feinsinn“ verorten sich bewusst im Spannungsfeld des frühen deutschen
Romantismus und reflektieren die Atmosphäre von Schuberts und Schumanns Musik aus
heutiger Sicht.
Alexander Skrjabin wiederum war ein russischer Komponist, dessen Tonsprache sich ständig
weiterentwickelt hat. Im 2. Teil des Konzerts entfaltet sich Skrjabins Weg: von der noch
romantischen Sonate Nr. 2 op. 19 über die freier strahlenden Nr. 4 op. 30 und Nr. 5 op. 53
bis zur „Nuance“ aus op. 56, in der sein unverwechselbarer, schon entrückter Klangstil
aufscheint. Seine Musik schwebt zwischen Vision, Mystik und innerem Licht - eine
Annäherung an das, was jenseits des Hörbaren liegt.
Tanja Huppert gelingt es als vielseitige, feinfühlige und virtuose Pianistin - sie war
Meisterschülerin von Gerhard Oppitz - diese sehr unterschiedliche Musik zu einem Ganzen
zu vereinen und die verschiedenen Nuancen hörbar zu machen.